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Offroadreise Teil 1 - vom 08.-13. September 2018

Die Idee zu dieser außergewöhnlichen Reise kam schon 2017 auf und reifte in einigen Skype-Konferenzen im Vorfeld zu einem konkreten Vorhaben: Malte und ich (in seinem Panda 4x4) und Lennart (auf'm Motorrad) waren zwei Wochen auf dem Balkan unterwegs, um mal richtig im Gebirge Offroad zu fahren. Die Reise führte uns über Österreich-Slowenien-Kroatien zunächst nach Montenegro, wo wir zwei Tracks in höheren Lagen abgefahren sind. In Albanien sind auch manche Verbindungsstraßen noch nicht asphaltiert, andere haben so viele Schlaglöcher, dass man nur sehr langsam vorankommt. Beide Länder sind landschaftlich total reizvoll und es gibt quasi keine Straße, die für PKW gesperrt wäre. In Albanien waren wir auch noch ein paar Tage am Strand, bevor wir mit der Fähre nach Bari übergesetzt sind, und durch Italien wieder zurückgefahren sind. Insgesamt sind wir 5300 km gefahren, und der Panda hat prima mitgemacht, d.h. alle Panda-Ersatzteile haben wir umsonst mitgenommen.


Los geht's! Der Plan war, die ersten beiden Tage zu nutzen, um möglichst weit nach Süden Richtung Montenegro zu kommen. Wir sind die A7 herunter und über Passau und dann durch Österreich.









Ziel des Tages 1 fast erreicht! Die 1. Übernachtung in Maribor war ambitioniert, aber am späten Abend dann doch geschafft! Dort angekommen, gab es nur noch, nicht ganz landestypisch, in einem kleinen Chinesischen Restaurant etwas zu essen (und das Feierabendbier für einen langen Reisetag).

Kennzeichen sieht aus wie aus Celle, ist es aber nicht... Sogar das Pferd ist original mit Schweif nach unten.

Tag 2: Wir ließen Maribor und dann auch recht schnell Slowenien hinter uns...

...und starteten nach etwa der Hälfte der Adria-Autobahn in Kroation einen kleinen Exkurs über die Passtraße bei Sveti Rok.

Kaffeepause an einem wohl beim Bürgerkrieg zerstörten, einsamen Haus auf dem Pass.



Hier geht es wieder abwärts. Einige Tafeln am Wegesrand verweisen auf den Dreh für einen Winnetoufilm, der hier stattfand.



Weiter geht es die Adria-Autobahn herab. Unser Ziel heute ist "Höhe Dubrovnik"...





... und zwar genau genommen Orasac! Laut dem Geheimtipp eines Bekannten von Lennart und Malte gibt es im "Café Hawaii" die beste Pizza an der Adria.

Wir mussten einen ca. 1 km langen, steilen Abstieg runter an den Strand machen, und das bei immer noch gut 30°, aber über die Pizze konnte man echt nicht meckern!

Da fährt man fast 2000km, um Bier aus Gläsern aus "Batterieburg" serviert zu bekommen.

Tag 3, weiter geht's Richtung Montenegro! Hier ein Blick herab auf Dubrovnik. Die Stadt haben wir absichtlich gemieden, sie soll total überlaufen sein von "Game of Thrones"-Fans, die die Schauplätze aus der Serie besuchen wollen.



Gruppenfoto oberhalb von Dubrovnik.

Weiter geht es auf der D8 an der Adria entlang. Hier ein kleiner Stopp für ein Motiv, welches sich quasi aufdrängte.

Im Badeort Kupari haben wir dann angehalten, um beim Panda von unseren Sommer-"Asphalttrennscheiben" auf die Offroadbereifung zu wechseln, und zwar mitten in der Kulisse des im Bürgerkrieg zerstörten Hotel Goricina.

Mehr Infos zu den Hotelruinen von Kupari findet Ihr z.B. auf der "Kupari-Info"-Webseite.







Angekommen in Montenegro und gleich die 1. Offroadstrecke in Angriff genommen! Am Fuße des Berges begrüßte uns gleich ein "Straße endet nach 5km"-Hinweisschild, weil auf der Strecke zum Gipfel ein Hang abgerutscht wäre. Es stellte sich aber heraus (nach einem langen Aufstieg auf einem schon recht schlechtem Weg, der die ersten Einschläge am Unterfahrschutz des Pandas brachte), dass der Bergrutsch kein Problem am Weiterkommen (mehr) darstellt.

So erreichten wir also das Gipfelhaus (im Rücken). Zur Orientierung: Wir sind im Gebiet "Orjen-Sedlo" und befinden uns jetzt hier.

Direkt dahinter tat sich eine weitere "kleine" Schwierigkeit auf: der Weg über eine gemauerte Strecke ist abgerutscht und zu schmal für den Panda. Also Zurücksetzen. Aber unser Offroad-Reiseführer berücksichtigte dieses schon, um empfahl den Ausweichweg - der allerdings noch wesentlich unebener ist.







Hier war dann zum schadenfreien Vorwärtskommen sozusagen Milimeterarbeit, vorsichtiges Überfahren und etwas "Landschaftsbau" notwendig...







Zurück auf der regulären Strecke (echt jetzt!). Hier erstmalig das Problem, welches wir noch öfter haben werden: Die Spur des Pandas ist eigentlich zu schmal, die Wege sind eher vorgefahren für die Defender-Klasse... so mussten wir immer schräg-rechts oder schräg-links fahren, um nicht mittig aufzusetzen.

Fast geschafft!

Die P11 herunter erreichen wir die Bucht von Kotor und Kamenari, wo wir mit der Fähre Richtung Tagesziel, die alte Stadt Budva, übersetzten.

Wer Budva hat, braucht im Grunde kein Dubrovnik: Eine ebenso verwinkelte, kleine Altstadt auf der Kante zur Adria, ein belebter Hafen und eine tolle Meereskulisse.













Nachdem wir wieder ein Appartement in der Stadt gebucht hatten, durch das morgen um 3 Uhr - zumindest gefühlt - der sehr laute Müllabfuhrwagen gerollt, ist, geht es weiter zu unserem 2. und letzten Track in MNE.







Und dieser Track entwickelte sich schon zu einem *der* Highlights! Nach einer Walddurchfahrt, wobei der letzte Teil des Waldes skurril "angesengt" ist, kamen wir auf das Plateau des Moracha-Gebirges und letztlich zum Kapetanovo jezero, dem "Kapitänssee".













In dem Häuschen rechts serviert eine ältere Dame starken Kaffee für die Vorbeikommenden. Das Haus mit dem blauen Dach im Hintergrund ist das "Hostel Jezero" und kann gemietet werden.







Ein Stück zurück findet sich die Abzweigung der Strecke, wieder die Hochebene herab. Hier kamen wir nun ein Stück besser voran, da die Straße nicht ganz so grob geschottert war.







Ende des Tracks - kurzer Check auf größere Einschläge am Panda. Unterfahrschutz schon etwas krummgebogen, sonst alles OK.

Weiter geht es Richtung Albanische Grenze.

Solltet Ihr Euch mal gefragt haben, wo die ganzen Golf II, III und Jettas geblieben sind: die fahren alle in Montenegro!



Brückenneubau kurz vor der Grenze.

Ankunft in Albanien! Leider sind wir schon wieder etwas spät, sodass die letzten Kilometer zu unserem Ziel abenteuerlich werden: Kein Sonnenlicht mehr, hinter Shkodra schlechte Straßen und immer wieder Personen sowie Tiere auf der Straße.



Ankunft im Hotel Hasmegaj im Ort Mjede. Die beiden hier warteten geduldig auf Reste vom Grillteller, den ich bestellt hatte... In Mjede bedeute Grillteiller: Ein Teller voller gegrilltem Fleisch! Beilagen werden überbewertet. Trotzdem sehr lecker!

Ach, und wenn Ihr wissen wollt, wo die ganzen Mercedes W123, W124 und W201er geblieben sind: die fahren in Albanien. Vor allem als Diesel beliebt. Ebenso alte Passat TDI.

Für Tag 5 haben wir uns eine Fährfahrt auf Koman-See vorgenommen, um Richtung Osten weiter zu kommen. Also fuhren wir zum Dorf Koman, um an Bord zu gehen.

Eine Fischfarm in dem uns über weite Strecken begleitenden Fluß Drin.







Tolle Ausblicke auf der Fähre!









In Fierza geht es wieder an Land und weiter in Richtung Kukes. Im Anlegehafen liegt die früher genutzte, ausgemusterte Fähre "Jezerca X".





Auf dem Weg nach Kukes, der nächstgrößeren Stadt.



Auf dem Weg dahin mussten wir feststellen, dass die Batterie an Lennarts Motorrad nicht mehr richtig geladen wurde. Die Ursache konnten wir nicht feststellen, also anrollen lassen; und um Strom zu sparen, musste Lennart ohne Licht weiter.

Zur Übernachtung buchten wir ein ganz neu in Booking.com zu findendes Angebot: Duleyman hatte mit seiner Familie dieses Haus ca. 15 km südlich von Kukes gekauft und nach ziemlich zentraleuropäischer Art ausgebaut, und Platz für zwei Gästezimmer blieb auch noch. Wir kamen erst wieder im Dunkeln an, was wiederum zu einigen gefährlichen Situationen führte, zumal Lennart nur eingeschränkt mit Licht fahren konnte. Der Aufenthalt war wirklich sehr "Guesthouse-like"! Wir musste gleich mit an den Familientisch, die Dame des Hauses brachte albanische Spezialitäten für uns auf den Tisch und der Hausherr schenkte selbstgemachten Raki aus, während seine Tochter albanisch-englisch übersetzt hat.

Alles aus dem eigenen Garten bei Duleyman! Über Nacht konnten wir auch Lennarts Batterie laden, fassten aber den Entschluß, am nächsten Morgen zur Sicherheit eine Batterie in Kukes zu kaufen. Und hilfsbereit wie die Albaner nun mal sind: Duleyman begleitete uns in die Stadt, kennt jemanden der jemanden kennt und besorgte uns auf dem Marktplatz ruck-zuck die benötigte Batterie.

Noch gerade tanken - Nun konnten wir die Tagesstrecke von Kukes über Muhurr mit Ziel Burrel aufbrechen.

Landschaftlich eine tolle Strecke, auf der man auch gut voran kam, auch wenn sie nicht wirklich gut ausgebaut war.





























Wer IFA fährt - fährt nie verkehrt!

In Albanien gibt es auffällig viele einzeln stehende und/oder nicht ganz fertige Gebäude, als wenn auf halber Strecke keine Lust mehr da war oder man gemerkt hat, dass man das Gebäude gar nicht braucht...









Angekommen in Burrel im Hotel "Vila Bruci", hier der Blick vom Balkon über das Tal.


Das war die Bildergalerie Teil 1 zur Offroadreise! In Teil 2 geht es weiter südlich durch Albanien und letztlich über Griechenland, Italien und Österreich zurück!

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